EKG-fähige Smartwatches

Wie sinnvoll sind sie?

EKG fähigen Smartphones erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Möglichkeit mithilfe einer Smartwatch (ohne weitere Hilfsmittel) ein EKG zu registrieren, gibt es seit Anfang 2019. Mittlerweile stehen in Deutschland drei Fabrikate zur Verfügung. Marktführer ist Apple, die Uhren von Withings und Fitbit sind erst seit kurzem verfügbar. Von der Smartwatch des Marktführers Apple wurden im letzten Jahr weltweit mehr Exemplare verkauft, als von der gesamten Schweizer Uhrenindustrie.

Was ist von den Uhren zu halten?

Zunächst muss bedacht werden, dass es sich bei dem Verfahren um eine ausgesprochen einfache Möglichkeit handelt, ein EKG zu registrieren. Der Zeitpunkt wird vom Nutzer selbst bestimmt und die praktische Durchführung der Registrierung ist ausgesprochen einfach. Das EKG wird per Bluetooth an das Smartphone geschickt und steht dann zur Verschickung mittels E-Mail (zum Beispiel an einen Arzt) zur Verfügung. Die Qualität ist ordentliche, auch wenn Artefakte nicht selten sind. Dies hat damit zu tun das Trockenelektroden verwendet werden.

Automatische Erkennung von Vorhofflimmern

Smartwatches sind in der Lage das Vorhofflimmern eigenständig zu erkennen und geben dies auf dem Display an. Die diagnostische Genauigkeit ist allerdings beschränkt. Bei normaler Herzfrequenz (50-100 pro Minute) funktionieren die Algorithmen gut, bei höherer Frequenz werden sie ungenau, etwa ein Fünftel der Arrhythmieepisoden wird nicht erkannt. Der Nutzer muss wissen, dass diese Ungenauigkeit besteht.

Andere Rhythmusstörungen und QT-Messung

Andere Rhythmusstörungen werden nicht automatisch erkannt. Ob die Uhren für die Vermessung von EKG-Intervallen geeignet sind, ist nicht ganz klar. Die diagnostische Verwertbarkeit dürfte vor allem bei Patienten mit einem QT-Syndrom erhebliche eingeschränkt sein.

Ist eine solche Uhr etwas für mich?

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass EKG-fähige Smartwatches eine willkommene Erweiterung des Repertoires an verfügbaren EKG-Verfahren darstellen. Das Verfahren hat allerdings Imitationen, die dem Nutzer bekannt sein müssen. Der praktische Nutzen dürfte da am größten sein, wo darum geht die Ursache von Pulsunregelmäßigkeiten, die subjektiv verspürt werden und längere Zeit anhalten, im EKG festzuhalten. Ob eine solche Uhr für Sie Sinn macht, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.

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